Datenelementgruppe: Mengenvariable Artikel
| Datenelementgruppe | Datenelementuntergruppe | Vorgänger ID | M-Nummern |
|---|---|---|---|
| Mengenvariable Artikel | M236, M237, M238, M239, M240 |
Beschreibung
Mengenvariable Artikel sind Produkte, bei denen eine vollständige Identifikation nicht allein über die GTIN-Nummer und hinter ihr abgelegte Stammdaten gewährleistet ist. Mindestens ein Produktmerkmal ist nämlich variabel, d. h. jeder einzelne Artikel hat seine eigene, individuelle Ausprägung dieses Merkmals. Beispielsweise variiert das Gewicht von jeder einzelnen Tomate oder von jeder einzelnen Forelle. Stammdatenmäßig kann nur ein Durchschnittsgewicht oder ein Circa-Gewicht angegeben werden. Neben dem Gewicht können auch Länge, Breite, Höhe, Volumen oder enthaltene Stückzahlen als variierende Größen vorkommen.
Bei mengenvariabler Ware ist die Artikelbasis die kleinste Verkaufseinheit des Lieferanten, d.h. der ganze Laib Käse, die ganze Schale Salat oder die ganze Wurst. Das Gewicht ist variabel und kann nur als Durchschnittswert angegeben werden. Das gleiche gilt für die zugehörigen Artikeleinheiten. Die Ware wird i.d.R. erst an der Frischetheke in die tatsächliche Verbrauchereinheit aufgeschnitten oder abgefüllt. Diese Einheit ist ebenfalls variabel und oft sogar individuell, wenn sie beim Kauf durch den Konsumenten bestimmt wird.
Mengenvariable Verbrauchereinheiten trifft man vor allem in den Produktbereichen Obst und Gemüse, Frischfleisch, Käse und Feinkost an. Aber auch in den Non-Food-Segmenten lassen sich zahlreiche Beispiele finden, wie Stoffballen, Seile, Holzbretter oder Kabel.
Alle Standardartikel – von der Obstkonserve bis zum Fernsehgerät – bilden ihre GTIN-Nummer durch die Zusammenfügung einer von den GS1 Organisationen zur Verfügung gestellten Basisnummer und einer internen Zählnummer. Für Artikel mit variablen Mengen/Gewichten gelten andere Regeln, da das scanninggestützte Kassensystem hier nur funktioniert, wenn eine wichtige Information nachgeliefert wird: die Menge oder der Preis. Wenn Hersteller die mengenvariable Ware vorverpacken und kassiertauglich etikettieren, so kann in Deutschland die nationale vierstelligen Standard-Artikelnummer (SAN-4) zur Kennzeichnung von mengenvariablen Verbrauchereinheiten genutzt werden. Eine endgültige – alle Seiten zufriedenstellende – Lösung ist erst mit der neuen Generation von Strichcodesymbologien (Reduced Space Symbologies, RSS) zu erwarten. Bis dahin jedoch wird die Kennzeichnung mengenvariabler Verbrauchereinheiten innerhalb der jeweils national festgelegten Regeln vorzunehmen sein.
Typische Produkte sind Käse, gekochtes Fleisch, Frischfleisch, etc., welche in unterschiedlichen Mengen vorgeschnitten und verpackt sind, und dann mit dem gewichtsabhängigen Preis des enthaltenen Produktes ausgezeichnet werden.
Andere GS1 Mitgliedsorganisationen können dieselbe GTIN-Vergaberegel für mengenvariable Artikel anwenden. Demzufolge ist die Identifizierung so ausgezeichneter Artikel nicht global eindeutig, sondern lediglich zielmarktspezifisch eindeutig.
Datenpool Implikationen:
Hieraus resultierend würde keine statische GTIN für das Produkt definiert – da sie differiert aufgrund von sich änderndem Preis, Preisprüfkennzeichen und Algorithmus.
Um dies zu verhindern wird empfohlen, dass die Stellen für den Preis und das Preiskennzeichen mit Nullen gefüllt werden, um eine virtuelle, aber statische GTIN zu bilden.
Beispiel: 2099911000009
Nur die ersten sieben Stellen 2099911 werden benötigt, um das Produkt innerhalb des hiesigen Marktes zu identifizieren. Dies bezieht sich ausschließlich auf Basisartikel und Basissortimente. Das Präfix 20 zeigt an, dass es sich um eine mengenvariable Einheit für den Point of Sale handelt. Die letzte Stelle (hier: 9) ist die Prüfziffer der GTIN und muss auch für die virtuelle GTIN korrekt sein.
Verpackungseinheiten dagegen werden mit einer Standard-GTIN Präfix 9 identifiziert, z.B. 95391234543218.
Verknüpfungen / Bedingungen
Über das Kennzeichen
muss angegeben werden, ob es sich um einen mengenvariablen Artikel handelt. Da es sich bei mengenvariabler Ware in aller Regel um "gewachsene Ware" handelt (Fleisch, Fisch, Käse, Obst und Gemüse etc.), haben die einzelnen Stücke mitunter ein sehr unterschiedliches Gewicht. Um das Produkt trotzdem gut beschreiben bzw. kategorisieren zu können, sollten
d.h. die maximale prozentuale Abweichung nach oben und unten vom angegebenen Ausgangswert angegeben werden. Ausgangswert ist das durchschnittliche Bruttogewicht des Artikels.
Für nicht mengenvariable Artikel ist die Angabe von Schwankungsbereich- und -breite nicht möglich. D.h. auch die Angaben
können nur für mengenvariable Artikel (= "Ja") gemacht werden.
Über die Angabe
kann insbesondere für Obst & Gemüse, aber auch für andere Warengruppen angegeben werden, ob der Artikel lose oder vorverpackt ist.
Zusätzlich gilt für den Zielmarkt DE-FMCG Folgendes:
Wenn bei mengenvariablen Basisartikeln bei
GPC – GS1 Global Product Classification: GPC Brick [M317]
bestimmte Warengruppen angegeben wurden, dann muss
und
entweder die
oder alternativ zur Schwankungsbreite der Schwankungsbereich mit
angegeben werden.
Achtung: Die Auflistung der betreffenden Warengruppen, d.h. GPC Brick Codes, entnehmen Sie bitte der separaten Datei mit dem Titel “GS1_Germany_Profiles_Overview_Validierungsregeln_PGC_GPC_*“.
Für alle anderen Warengruppen sind die Angaben zum Schwankungsbereich optional, doch wenn Angaben gemacht werden, müssen immer beide Informationen geliefert werden, und die Angabe Schwankungsbereich (Max.) muss größer sein als Schwankungsbereich (Min.).
Für mengenvariable Artikel des Informationsprofils sollte auch die
SAN-4 (Zusätzliche Artikelidentifikation: Art / Wert [M233] [M234]
angegeben werden, wenn der Hersteller die Ware damit kennzeichnet.